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Was beeinflußt den Preis von Gold?

„Gold ist Geld – alles andere ist Kredit“ sagte einst J.P. Morgan, US-amerikanischer Unternehmer und Bankier.

Doch was beeinflusst den Preis von Gold?

Wir haben nachfolgend einige der wichtigsten Faktoren zusammengestellt, die den Goldpreis beeinflussen. Dabei sollte man allerdings  berücksichtigen, dass es meist eine Kombination von mehreren Faktoren ist, die für eine mittel- bis längerfristige Preisentwicklung ausschlaggebend ist:

1.     Zinsniveau

Da Gold keine Zinsen abwirft, „verliert“ jeder Käufer das Geld, das er für sein Bargeld in Form von Zinsen erhalten hätte. Diese entgangenen Erlöse werden auch als „Opportunitätskosten“ bezeichnet. Diese sind umso höher, je höher das jeweilige Zinsniveau ist. Bei höheren Zinsen neigen Anleger eher dazu, in zinsbringende Anlagen zu investieren.


2.     Inflation

Wenn man Gold – entgegen der Einschätzung von J.P. Morgan - nicht als Geld sondern als Sachwert betrachtet, sollte der Goldpreis von steigenden Inflationsraten profitieren, weil dadurch der reale Werterhalt gegeben ist.

 

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  Quelle: VWD

 3.     Geopolitik

Politische Krisen und Kriege, aber auch wirtschaftliche Krisenereignisse wie die Finanzkrise nach der Lehman-Pleite haben in der Vergangenheit häufig den Goldpreis beeinflusst. Gold wird gemeinhin auch als „Krisenwährung“ bezeichnet. In unsicheren Zeiten wird Gold von Anlegern als Versicherung für das Wertpapierdepot gekauft.

4.     Zentralbanken

Die 20 größten Goldbestände der Zentralbanken betrugen lt. dem World Gold Council im Februar 2018 ca. 25.000 Tonnen. Wenn also Banken ihre Bestände verändern, hat dies ein Einfluss auf den Goldpreis.

5.     US-Dollar

Da das Gold an den internationalen Börsen in US-Dollar gehandelt wird, ist der Währungskurs des Dollars für den Goldpreis relevant. Ein schwacher Dollar kann den Goldpreis nach oben treiben, ein starker Dollar den Wert des Edelmetalls drücken.

6.     Fördermenge  

Bekanntlich bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Die angebotene Menge an gefördertem Gold ist aus diesem Grund ebenfalls ein Indikator für die Preisentwicklung.

7.     Schmuckindustrie

Man geht davon aus, dass etwa die Hälfte der weltweiten Nachfrage von der Schmuckindustrie stammt. Früher kam die größte Nachfrage aus Indien. Mit Beginn der Hochzeitssaison im Herbst stieg der Preis häufig an, da Goldschmuck in Indien ein beliebtes Hochzeitgeschenk ist. Mittlerweile hat allerdings die Nachfrage aus China Indien überholt.

Fazit

Alle genannten Faktoren können nur Hinweise auf eine mögliche Preisentwicklung geben. Niemand weiß, in welche Richtung der Preis sich entwickeln wird, da man eben auch nicht vorhersagen kann, welchen der oben genannten Faktoren die Akteure am Markt momentan, oder künftig, im Blickfeld haben.



Mit freundlichen Grüßen

Robert Schöben